Freitag, 8. Dezember 2006

Die Gelben Teufel

Wir haben was bei eBay ersteigert. Spannende Sache immer wieder. man lässt die 16MBit-Leitung glühen und nutzt richtig schön aus, dass man in allerletzter Sekunde noch ein fettes Höchstgebot rausschleudern kann, das die anderen nie mehr zu überbieten schaffen. Drei…zwei…eins…Ätsch! Per Online-Banking kann man sogar die Überweisung sofort rausschleudern und alles ist gut. Das Internet macht unser Leben so einfach und spannend.

Leider passen die Päckchen nicht durch unsere fette Leitung.

Das Postmonopol ist vor Jahrtausenden gefallen. Dank der Gottschalk-Brüder (oder waren es doch windige Investoren, die das Geld lieber in Expansion stopften statt die Schalter vielleicht mal länger als 17:30 aufzulassen und den Angestellten das aus dem Englischen stammende komplexe Wort „Service“ zu erklären) heißt der Paketdienst nicht mehr Post sondern DHL. Macht es das besser? Nein. Innovativer? Ähm, ja. Man will ja konkurrenzfähig bleiben, also muss man sich was einfallen lassen, sonst spricht sich noch bis ins reaktionärste Loch herum, dass UPS, GLS und Co. oft billiger aber sicherlich auch besser im Service sind.

Man muss sich das nur mal vorstellen: Ich gebe einem Paketdienst meine kostbare Ware in treue Hände ab und bezahle, dass sie diese für mich transportieren. Geld für Dienstleistung. Voll des Vertrauens bekommen die netten Personen meinen besitz ausgehändigt. Der Witz ist dieser: Jeder Paketdienst gibt einem die Möglichkeit, den Weg seines Schatzes am Computer nachzuvollziehen. Dafür, dass ich ihnen Geld gebe, versichern sie mir, dass sie gut mit dem Paket umgehen und es sicher transportieren bzw. mir immer sagen können, wo es gerade ist. Da ist man doch beruhigt. Am Ende der Reise quittiert der Empfänger mit seiner Unterschrift, dass das Paket gut angekommen ist. Alles nachvollziehbar, als würde ich die Ware selbst hinbringen.

Und jetzt kommt DHL. Versichern? Kostet extra. Empfang nur gegen Unterschrift? Extra. Verfolgung des Transportweges? Ach Gott nein, wie soll das denn gehen? Kein Wunder, dass die Post in der Lage war, DHL zu kaufen, wenn die genau so beschissen mit den Sachen ihrer Kunden umgehen, wie die alten Monopolisten. Ich verschicke ein Paket und es kommt nicht an? Tja, da kann mal mal schauen, ob wir das wieder finden. War es denn versichert? Nein? Ach dann, tja, also… Irgendein bekiffter Paketbote klemmt sich ein nettes, großes Paket unter den Arm und nimmt es mit nach hause. Bekommt keiner mit, weil keiner weiß, wo es geblieben ist. Lässt sich nicht nachvollziehen.

Manchmal hat man aber das Pech und die Lieferung kommt auch an. Wir wohnen mit zwei weiteren Parteien in diesem Haus. Einer unten, einer oben, wir als Sandwich in der Mitte. Beide Nachbarn nehmen auh mal unsere Pakete an. Der von unten, nicht so gut zu Fuß, schaut dann nach, wenn wir heim kommen und gibt es uns an der Tür. Der on oben legt es uns einfach vor die Wohnung. Ist am einfachsten.

Was aber wenn keiner da ist? wieder mitnehmen? Ach, dann muss ich ja noch mehr schleppen. Wir haben unsere eBay-Beute als Päckchen bekommen. Der lustige Bote schleuderte es fröhlich vom Parkplatz auf unseren Balkon im ersten Obergeschoss. Dort zerstörte es unseren dort deponierten Adventskranz und nahm selbst einige Dellen hin. Was, wenn der Inhalt zerbrechlich gewesen wär? Ob es was gebracht hätte, das draufzuschreiben? Selten war ich so froh einen Balkon zu haben. Sonst hätten die das Ganze durchs geschlossene Fenster gedonnert.

Schade, dass die Gottschalks so teuer sind, sonst könnte man sich bei DHL ein Paket mit gesundem Menschenverstand kaufen. Das käme wahrscheinlich so oder so mit UPS.

-db

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